Pflanzenschutz und Digitalisierung
Roboter und GPS-Daten statt Harke und Handarbeit: Wie jede andere Wirtschaftsbranche ist auch die Landwirtschaft von den Transformationen durch die fortschreitende Digitalisierung betroffen. In einer Serie beleuchten wir, inwiefern Digitalisierung Pflanzenschutz betrifft und verändert: Wie wirken sich digitale Prozesse auf den Arbeitsalltag von Landwirtinnen und Landwirten in Deutschland aus? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich – und was wird in Zukunft alles möglich sein?
Unsere Serie im Überblick:
Mit KI über den Rübenacker (Prof. Joachim Hertzberg, Professor für Informatik an der Universität Osnabrück)
Die Teilautomatisierung von Landmaschinen soll eine Verbesserung der Prozessqualität, eine Einsparung von Ressourcen und nicht zuletzt eine Verringerung der Arbeitsbelastung bewirken. In Zukunft könnten autonome Maschinen zudem Prozesse ökonomisch und ökologisch interessant machen, die derzeit wegen hoher Arbeitskosten oder Mangels qualifizierten Personals nicht darstellbar sind. Im Interview spricht Prof. Joachim Hertzberg, Professor für Informatik an der Universität Osnabrück und Geschäftsführender Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) Niedersachsen über die Potenziale und Herausforderungen von und für KI-gestützten Systeme in der Landwirtschaft
„Der Einsatz und nicht die Anschaffung von digitalen Systemen muss gefördert werden.“ (Interview mit Prof. Stiene, Hochschule Osnabrück)
Der Digitalisierungsgrad in landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland variiert mit Betriebsgröße und entsprechenden wirtschaftlichen Ressourcen. Vor allem das föderale System in Deutschland ist ein starkes Hemmnis für die Digitalisierung. Stefan Stiene ist Professor für Intelligente Agrarsysteme an der Hochschule Osnabrück. Im Interview schildert er seinen Blick auf den Stand der Digitalisierung der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland, auf Potenziale und derzeitige Herausforderungen.
„Digitalisierung bedeutet für viele Betriebe eine neue Art zu arbeiten.“ (Interview mit Prof. Noack, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf)
Viele digitale Lösungen haben sich in der Landwirtschaft bereits etabliert. Andere werden bislang vor allem durch fehlende Spezialisten und Schulungsangebote ausgebremst. Prof. Patrick Noack ist Leiter des Kompetenzzentrums für Digitale Agrarwirtschaft an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Er forscht seit über 20 Jahren zu den Potenzialen von neuen Technologien in der Landwirtschaft. Im Interview berichtet er von derzeitigen Hemmnissen und zukünftigen Potenzialen für die Digitaltechnik im Ackerbau.
Dank Digitalisierung zurück zu den Wurzeln (Interview mit Prof. Griepentrog, Uni Hohenheim)
Drohnen erkennen aus der Luft Pflanzenkrankheiten. Traktoren fahren dank GPS-Steuerung schnurgerade über den Acker. Roboter melken Kühe und zupfen Unkraut. Die Digitalisierung sorgt auch in der Landwirtschaftsbranche für massive Veränderungen der Arbeitsprozesse. Wir haben uns von Herrn Prof. Hans W. Griepentrog, Agrar-Experte der Universität Hohenheim, im Interview erklären lassen, was das für den Landwirt der Zukunft bedeutet.
Drohne gegen Schädlinge: High-Tech-Pflanzenschutz aus der Luft
Die Larven des Maiszünslers sind für Maiskulturen zunehmend eine Bedrohung. Befallen die Schädlinge ein Feld, müssen Landwirtinnen und Landwirte mit erheblichen Ernteeinbußen rechnen. Doch GPS-gesteuerte Drohnen nehmen jetzt punktgenau den Kampf gegen die Schädlinge auf, indem sie Nützlinge aus der Luft abwerfen. Wie genau das funktioniert, erklären wir hier.
Was Feldroboter im Pflanzenschutz leisten können (Interview mit Prof. Ruckelshausen, Uni Osnabrück)
Feldroboter könnten in Zukunft nicht nur fehlende Saisonarbeiter in der Landwirtschaft ersetzen. Als autonome, digitale Helfer kommen sie auch beim Pflanzenschutz zum Einsatz. Welche Vorteile Feldroboter für die Landwirtschaft haben können und wie weit die Entwicklung ist, darum geht es im dritten Teil unserer Serie zur Digitalisierung der Landwirtschaft: Prof. Arno Ruckelshausen, Hochschule Osnabrück, erklärt im Interview die Potenziale von Feldrobotern.
Precision Farming: Genau wissen, was Feld und Pflanzen brauchen
Der Begriff Precision Farming steht für landwirtschaftliche Produktions- und Managementtechniken, die auf der intensiven Nutzung von Daten beruhen. Die Landwirtin bzw. der Landwirt hat durch die gesammelten und miteinander verknüpften Daten in Echtzeit umfassende Kenntnisse über den aktuellen Zustand von Feld und Pflanze. Welche Vorteile daraus für die teilflächenspezifische Bewirtschaftung entstehen, erklären wir im vierten Teil unserer Serie.