Schau ins Feld! – Mitmach-Aktion für Landwirtinnen und Landwirte

Etwa drei Viertel der deutschen Verbrauchenden geben an, keine oder nur geringe Kenntnisse über moderne Landwirtschaft zu haben. Das ergab eine Umfrage von TNS Emnid. Die Deutschen wünschen sich aber mehr Informationen über Pflanzenschutz. Nur jeder Fünfte fühlt sich zum Thema gut oder sehr gut informiert. Das hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgestellt. Vor diesem Hintergrund haben „Die Pflanzenschützer“ die Mitmach-Aktion für Landwirtinnen und Landwirte „Schau ins Feld!“ ins Leben gerufen.

Die Ausgangsfrage hinter der Aktion: Wie kann Verbrauchenden möglichst anschaulich gezeigt werden, was eigentlich passiert, wenn Landwirtinnen und Landwirte auf modernen Pflanzenschutz verzichten? Wenn Nutzpflanzen zur Lebensmittelproduktion also ohne Schutz Schädlingen, Krankheiten und Unkrautkonkurrenz ausgesetzt sind?

Die Antwort: Direkt auf dem Feld – genau dort, wo Landwirtinnen und Landwirte Nahrungsmittel anbauen.

Kompletter Verzicht auf Pflanzenschutz

Die Umsetzung: Die Teilnehmer von „Schau ins Feld!“ verzichten auf einem Teil ihrer Felder (sog. Spritzfenster oder Nullparzellen) auf jegliche Pflanzenschutz-Maßnahmen. Das heißt: kein chemischer Pflanzenschutz, kein biologischer Pflanzenschutz, keine Bodenbearbeitung, keine biotechnischen Maßnahmen, gar nichts. Die Landwirte verzichten auf alle Bausteine des ganzheitlichen Pflanzenschutzes. Die Nullparzellen kennzeichnen sie mit einem kostenlos von der Initiative „Die Pflanzenschützer“ zur Verfügung gestellten Aktionsschild.

Das Ergebnis: Im Laufe der Zeit treten die Folgen der Nicht-Behandlung der Kulturpflanzen in den Nullparzellen immer deutlicher zu Tage – gerade im direkten Vergleich zum Rest der Ackerfläche, auf dem die Landwirte wie gewohnt Pflanzenschutz betreiben. Das Unkraut wuchert, die Pflanzen in der Nullparzelle leiden teilweise unter Krankheits- und Schädlingsbefall. Der Ertrag aus diesem Teil des Felds wird entweder deutlich minimiert oder bleibt sogar ganz aus. Wachsen doch Feldfrüchte, sind sie in der Regel verkümmert und für die Lebensmittelproduktion ungeeignet.

Dialog über Pflanzenschutz

Der positive Nebeneffekt: Die Teilnehmer der Aktion „Schau ins Feld!“ sind dazu aufgerufen, ihre Nullparzellen idealerweise direkt am Wegesrand von stark genutzten Straßen anzulegen, sodass möglichst viele Radfahrer, Spaziergänger oder Anwohner die Flächen wahrnehmen. Über die Aktionstafel erhalten die Passanten Informationen, die den aufmerksamkeitserregenden Wildwuchs, den Schädlingsbefall und die Ertragsminderung erklären. Zusätzlich versehen viele Teilnehmer die Schautafeln mit ihren Kontaktdaten. Sind sie gerade nicht selbst auf dem Feld bei der Arbeit, haben Passanten so die Möglichkeit, bei Interesse den direkten Dialog zu suchen. So können tiefergehende Gespräche über Sinn und Zweck von Pflanzenschutzzustande kommen. Dabei haben Landwirte Gelegenheit, den Verbrauchern die Hintergründe ihrer Arbeit mit Pflanzenschutz genauer zu erklären und so für mehr Verständnis zu sorgen. Was ihnen die Aufklärung und der Dialog über Pflanzenschutz durch die Teilnahme an der Aktion „Schau ins Feld!“ bringt, berichten die Teilnehmer hier.

Steigende Teilnehmerzahlen

Mitmachen können bei „Schau ins Feld!“ alle interessierten Landwirte – vom Ackerbauern (auch der Bio-Landwirt) bis zum Obstbauern oder Winzer. „Die Pflanzenschützer“ versorgen die Teilnehmer nicht nur mit den Aktionsschildern, sondern auch mit begleitendem Aktionsmaterial (z. B. kulturspezifische Infoschilder) sowie mit Tipps für eine souveräne eigene Öffentlichkeitsarbeit.
Hier geht’s zur Anmeldung für „Schau ins Feld!“.

Die Aktion „Schau ins Feld!“ wurde erstmals 2015 ausgerufen – etwa 180 Landwirte nahmen im ersten Jahr mit rund 300 Schau!-Fenstern teil. Im Laufe der Zeit konnten diese Zahlen deutlich gesteigert werden. Im Jahr 2021 waren über 930 Landwirte mit mehr als 1.800 Nullparzellen bei „Schau ins Feld!“ dabei. Einen filmischen Rückblick auf die verschiedenen Saisons gibt es hier.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Jetzt mitmachen & anmelden Zur Video- und Bildergalerie