Ein Tag für die Biene – Die Welt feiert eins der nützlichsten Tiere für die Landwirtschaft
Zum ersten Mal wird 2018 der Weltbienentag gefeiert: Am 20. Mai wird jetzt jährlich weltweit die Bestäubungsleistung der Bienen gewürdigt. Auch die deutsche Landwirtschaft kann nicht ohne die Biene – und tut einiges für den Schutz der Insekten.
Drei Jahre lang hat Slowenien, eines der weltweit bienenfreundlichsten Länder mit langer Imkertradition, für den Weltbienentag am 20. Mai gekämpft. Ausgerufen hat den Weltbienentag die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN), um die Bedeutung der Bestäubungsleistung der Bienen für die weltweite Ernährung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Weltweit finden zum Weltbienentag nun die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt – von Honig-Verkostungen und Insektenhotel-Baukursen über Filmvorführungen und Fotoausstellungen zum Thema bis hin zu Vorträgen von Bienenforschern oder dem gemeinsamen Anlegen von Blumenwiesen.
Ökologischer und kommerzieller Wert
Bienen leisten viel mehr als „nur“ Honig zu produzieren. Ihre Bestäubungsleistung spielt für die Fortpflanzung eine essentielle Rolle. Denn ohne diese gäbe es häufig keine Frucht- und Samenbildung der Pflanze. Langfristig würden somit Pflanzen, die auf Bestäubung angewiesen sind, aus unserer Kulturlandschaft verschwinden. Auch die Produktion unserer Nahrungsmittel profitiert von den Bienen. Durch Bestäubung kann der Ertrag bestimmter Kulturpflanzen, insbesondere von Obst und Gemüse, erheblich gesteigert werden. Aus dem ökologischen Wert der Bienen resultiert somit ein nicht zu unterschätzender kommerzieller Wert: Mit ihrer Bestäubung sorgen Bienen und andere Insekten nach Angaben des Weltrats für Biologische Vielfalt jedes Jahr weltweit für Nahrungsmittel im Wert von bis zu rund 500 Milliarden Euro.
Auch in Deutschland sind wichtige landwirtschaftliche Erträge im Obst- und Pflanzenbau sowohl qualitativ als auch quantitativ von der Bestäubung durch Honigbienen sowie von anderen Insekten wie Fliegen, Käfern und Schmetterlingen abhängig. Insektenbestäubung kann den Ernteertrag bei Kirschen und Pflaumen beispielsweise um bis zu 80 bzw. 30 Prozent steigern. Der Ertrag von Raps kann mittels Bestäubung um bis zu 20 Prozent erhöht werden. Allein aus unternehmerischem Interesse ist es Landwirten daher ein selbstverständliches Anliegen, Bienen zu schützen und ihre Verbreitung zu fördern.
Wie Landwirte Bienen fördern
Viele Landwirte erweitern das Nahrungsangebot für die Biene, indem sie Ackerblühstreifen anlegen. Wiesen und Feldränder, wo Wildblumen und andere nicht kultivierte Pflanzen gedeihen, bieten der Biene vielfältige Lebensräume mit großem Pollenangebot. Etliche Landwirte achten in ihrer Fruchtfolge darauf, bienenfreundliche Zwischenkulturen anzubauen. Auch der Anbau alternativer bienenfreundlicher Energiepflanzen für die Biomassegewinnung gehört zu den Maßnahmen, die Landwirte zum Schutz der Bienen ergreifen. In vielen Fällen, gerade in den deutschen Obstanbaugebieten, arbeiten Landwirte und Imker eng zusammen und zahlen Bestäubungsprämien.
Nicht zuletzt achten Landwirte bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln streng darauf, die Biene nicht zu schädigen. In umfangreichen Studien wird schon vor der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln genauestens untersucht, ob die enthaltenen Wirkstoffe Bienen gefährlich werden könnten. Für diese Pflanzenschutzmittel gibt es dann erhebliche Auflagen bei der Anwendung. In blühenden oder von Bienen beflogenen Kulturen dürfen sie nicht zum Einsatz kommen. Befindet sich ein Bienenvolk im Umkreis, muss auch bei der Ausbringung in nicht von Bienen beflogenen Kulturen ein Abstand von 60 Metern eingehalten werden. Auch die Drift des Spritznebels aufgrund von Wind wird berücksichtigt. Außerdem gibt es Auflagen, die regeln, dass Pflanzenschutzmittel nur im Zeitfenster nach Ende des täglichen Bienenflugs und bis 23 Uhr ausgebracht werden dürfen. Oberstes Ziel, von der Zulassung bis zu Anwendung, ist es dabei, jegliche negative Auswirkung zu vermeiden und die Insekten zu schützen.