Ganzheitlicher Pflanzenschutz: Ideale Startbedingungen für die Saat

Kurz nach der Getreideernte werden im Herbst schon wieder Winterkulturen ausgesät. Der ganzheitliche Pflanzenschutz spielt dabei von Anfang an eine wichtige Rolle – sowohl bei der Vorbereitung der Ackerflächen als auch bei der Aussaat und unmittelbar danach. Landwirte ermöglichen ihren Kulturpflanzen dadurch einen bestmöglichen Wachstumsstart und schaffen so die Grundlage für gute Erträge.

Wichtige Vorarbeit für einen erfolgreichen Wachstumsstart

Pflanzenschutz setzt schon vor der eigentlichen Aussaat an. So werden Anbauflächen mechanisch bearbeitet, um Pflanzenreste sowie Unkräuter in den Boden einzuarbeiten und damit bestmögliche Bedingungen für ein gesundes Wachstum zu schaffen. Mithilfe einer sogenannten Scheinsaat können Unkräuter wie der Ackerfuchsschwanz gezielt zum Austreiben gebracht werden. Hierzu wird zwar das Saatbett vorbereitet, allerdings noch nichts gesät. Die daraufhin wachsenden Unkräuter werden dann kurz vor der eigentlichen Saat der Kulturpflanzen noch einmal entfernt. Den Kulturpflanzen soll damit ein zeitlicher Vorsprung vor den wieder neu austreibenden Unkräutern gegeben werden. Neben der Bodenbearbeitung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, den Unkrautdruck auf die jungen Kulturpflanzen vorbeugend zu verringern. Zum Beispiel durch die Fruchtfolgegestaltung, das Niveau der Stickstoffdüngung sowie die Wahl des Saatzeitpunkts. So ist bei einem späteren Saatzeitpunkt gegen Ende Oktober das Unkrautwachstum in der Regel geringer.

Für einen gleichmäßigen Feldaufgang setzen Landwirte auf ganzheitlichen Pflanzenschutz ab der Aussaat. Foto: DarkmoonArt_de/Pixabay

Wie man es bettet, so wächst es

Um ideale Wachstumsbedingungen zu schaffen, setzen Landwirte bei der Aussaat auf acker- und pflanzenbauliche Methoden. Neben der Bodenbearbeitung – angepasst an die jeweiligen Standortbedingungen und Sorten – ist auch die richtige Aussaattiefe ein wichtiger Faktor für den perfekten Wachstumsstart. Die Keimung der Saat wird dabei durch drei zentrale Aspekte beeinflusst: Feuchtigkeit, Wärme und Sauerstoff. Lichtkeimer wie Weizen benötigen – wie der Name verrät – zudem Licht und dürfen daher nicht zu tief gesät werden. Auch die Saatdichte ist eine wichtige Variable, um möglichst günstige Wachstumsbedingungen herzustellen. Außerdem können bei der sogenannten Unterfußdüngung die Düngemittel schon bei der Saat in der Nähe der Saatkörner ausgebracht werden. Diese Art der Düngung ist zielgerichtet und effizient.

Konkurrenzdruck bereits vor dem Feldaufgang minimieren

Zwar werden durch die Bodenbearbeitung vor der Saat die meisten Unkräuter zunächst entfernt. Trotzdem kann der Unkrautdruck schnell wieder ansteigen, noch bevor die Kulturpflanzen an der Feldoberfläche sichtbar sind. Zur Bekämpfung des Unkrauts bieten sich Landwirten unterschiedliche Möglichkeiten an. Beliebt ist zum Beispiel das Striegeln, vor allem im Öko-Landbau. Bei besonders frühem Unkrautwachstum nach der Saat wird das sogenannte Blindstriegeln angewandt. Dabei wird der Boden mit dem Striegel äußerst flach bearbeitet. Hier ist eine genaue Einstellung des Geräts nötig, um ausschließlich oberhalb der Saat zu arbeiten. Eine weitere Maßnahme zur Unkrautregulierung ist die Vorauflaufbehandlung, bei der das Unkrautwachstum mit einem Herbizid unterdrückt wird.

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